Der Landschaftspark Freiham bekommt ein Gesicht: Der Realisierungswettbewerb ist entschieden. Eine ungewöhnlich umfassende und vielstufige Bürgerbeteiligung hat erkennbaren Einfluss auf die Ergebnisse.

Zusammen mit dem IDPF der Bergischen Universität Wuppertal hat die gfb große Teile der Bürgerbeteiligung konzipiert und organisiert.

 

Bei einer Informationsveranstaltung in München-Freiham wurden die Pläne vorgestellt, die nun verwirklicht werden. Der Vorsitzende des Preisgerichts, Landschaftsarchitekt Professor Gerd Aufmkolk, erläuterte die Vorzüge der prämierten Entwürfe.

 

Vorher führten Abteilungsleiter Gartenbau Dr. Schneider und Referatsleiter Herrmann in das Planungsverfahren und die Rahmenbedingungen ein; Prof. Dr. Hans J. Lietzmann (Wuppertal) und Hilmar Sturm (gfb) gaben einen Rückblick auf die Bürgerbeteiligung:

 

  • Es begann mit einem Informationsabend und –tag im Mai 2015 in Freiham. Vorträge und Plakate sowie Busrundfahrten und Führungen im Gelände wurden angeboten; erste Vorschläge und Ideen wurden gesammelt.
  • Eine schriftliche repräsentative Umfrage bei tausend Münchnerinnen und Münchnern im Sommer 2015 brachte einen vergleichsweisen hohen Rücklauf (über 29 Prozent). Die detaillierten Aussagen zur Nutzung von Parks und Grünflächen sowie zu Bedürfnissen und Wünschen an Parks sind mit Sicherheit auch für andere Planungen gut zu gebrauchen.
  • Im Mai und November 2015 fanden zwei Fokusgruppen statt. Bei der einen wurden Kinder und Jugendliche, bei der anderen Münchnerinnen und Münchner mit Migrationshintergrund zur Gruppendiskussion gebeten, um spezifische Sichtweisen und Wünsche zu ermitteln und vor allem zu verstehen.
  • Auf dieser Grundlage diskutierte eine Bürgergruppe einen ganzen Tag lang. Auch sie besichtigte das Gelände ausführlich. Die Bürgergruppe bestand zum einen Teil aus Personen, die nach Zufallsverfahren aus der Einwohnerschaft der vier umliegenden Stadtbezirke gewonnen wurden, zum anderen Teil waren es Vertreterinnen und Vertreter von Vereinen der Umgebung. Die Grundlagenwerkstatt brachte Anforderungen, die direkt in die Ausschreibung des Konzeptwettbewerbs für den Landschaftspark einflossen.
  • In zwei moderierten Dialogen kam nun diese Bürgergruppe direkt mit dem Preisgericht zusammen und schuf so ein besseres Verständnis der Bürgerbeteiligungsergebnisse und einen unmittelbaren Eindruck für das Preisgericht. Die Bürgerinnen und Bürger bewerteten im zweiten dieser Dialoge die ausgewählten sechs Entwürfe, die in die nächste Runde kamen, den Realisierungswettbewerb.
  • Zusätzlich gab es weitere Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit im November 2016 im Rahmen der Ausstellung der Konzepte.

 

München bekommt damit zur Mitte der 2020-er-Jahre den ersten Teil eines ca. 60 Hektar großen neuen Landschaftsparks ganz im Westen. Sein Charakter wird, wie von den beteiligten Bürgerinnen und Bürgern gewünscht, wird gegliedert, vielfältig und naturnah sein. Eine Fülle von Empfehlungen der Bürgerinnen und Bürger wurde aufgegriffen.

 

In Kürze wird ein Gesamtbericht über das Beteiligungsverfahren und seine Ergebnisse vorgelegt werden.