Sozialforschung und Bürgerbeteiligung sind entfernte Verwandte. Beide wollen etwas über „das Volk“ wissen.

Die Sozialforschung betrachtet die Menschen wie unter dem Mikroskop oder wie einen Schmetterling, den man aufspießt. Man will mit Sozialforschung Theorien prüfen oder neue machen, man interpretiert alle Aussagen der Befragten, rechnet mit ihnen herum und schaut, wie sie untereinander zusammenhängen.

Bürgerbeteiligung dagegen ist es, wenn der Souverän, der Bürger, das Zentrum des demokratischen Staates, tätig wird. Man nimmt ihn ernst, wie er ist, und interpretiert an seinen Vorschlägen nicht herum.

Diese Gegenüberstellung ist ein bisschen überscharf, wie ein Holzschnitt. In Wirklichkeit sind die Grenzen fließend, aber der Unterschied ist wichtig.

 

Siehe auch:

Empirie