Eine „Jury“ sind die Geschworenen oder Schöffen, die man aus amerikanischen und britischen Gerichtsfilmen gut kennt. Citizens Jury ist ein Verfahren, das diesem Gerichtsverfahren ähnelt, aber auch dem Bürgergutachten.

Wie beim Schwurgericht und beim Bürgergutachten werden die Bürger (nur etwa 18 bis 24 an der Zahl) im Zufallsverfahren ausgewählt. Sie werden von einem neutralen Moderator begleitet.

In verschiedenen hearings (Anhörungen) informieren sie sich zum Thema, das sie bearbeiten sollen. Die Informanten werden witness (Zeuge) genannt. Die Bürger entscheiden selbst, welche Fragen sie ihnen stellen. Die Sitzungen dauern etwa fünf Tage. Die Jury gibt am Ende ein Votum ab (wie das Gericht ein Urteil fällt).

Das Verfahren ist sehr häufig angewandt worden. Der britische Premierminister Tony Blair hat sich stark für dieses Verfahren ausgesprochen.

Bei 18 bis 24 Teilnehmern wird es kaum möglich sein, dass alle Gruppen und Schichten der Bevölkerung angemessen vertreten sind. Die Ähnlichkeit zum Gerichtsverfahren führt dazu, dass die Citizens Jury für Wertentscheidungen (Entscheidungen zwischen bekannten Alternativen) besser geeignet ist als für die Entwicklung neuer Problemlösungen.