Die Bürgerkommune ist ein Ideal, auf das hin viele Kommunen sich derzeit ausrichten. Prof. Gerhard Banner hat festgestellt, dass sich die Leitvorstellungen der und für Kommunen über die Jahre wesentlich geändert haben:

  • Am Anfang stand die Ordnungskommune. Die Kommunalpolitik und -verwaltung ist für die öffentliche Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit verantwortlich. Sie tritt mehr als Obrigkeit auf.
  • Dann kam das Leitbild der Dienstleistungskommune. Die Kommunalpolitik und -verwaltung sieht ihre Bürger als Kunden und sich selbst als Unternehmen. Aus Ämtern werden Servicestellen. Der Bürger bleibt aber letztlich doch draußen.
  • In der Bürgerkommune dagegen machen die Bürger mit. Sie werden dazu eingeladen, und die Kommune ist auch darauf angewiesen. Verwaltung und Politik öffnen sich zum Dialog, lassen die Bürger mitreden und mitentscheiden. Außerdem sind Verwaltung und Politik nicht mehr für alles zuständig, sondern viele Maßnahmen werden aus der Bürgerschaft heraus geplant, organisiert und verwirklicht.

Genauer ist das beschrieben in einem Aufsatz von Gerhard Banner in der Zeitschrift Der Bürger im Staat der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Heft 4/98, der auch online verfügbar ist.